Howell, Hannah - Verlies der Leidenschaft by valiant knight My

Howell, Hannah - Verlies der Leidenschaft by valiant knight My

Autor:valiant knight My
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-28T06:06:53+00:00


Dreizehntes Kapitel

Ainslee stand fröstelnd im Burghof von Bellefleur. Sie wartete auf Gabel mit den Pferden. Es war kalt, aber das war nicht der Grund, warum sie fror. Eine eisige Kälte umklammerte ihr Herz schon seit dem Erwachen am Morgen. Heute musste sie Gabel verlassen. Drei Tage lang hatten sie und Gabel sich jede freie Minute geliebt und versucht, nicht an den bevorstehenden Abschied zu denken. Doch die Zeit verging unerbittlich und der Tag, den sie so lange aus ihren Köpfen verdrängt hatten, war schließlich angebrochen. Ainslee kam es vor, als bestünde sie aus einem einzigen festgezurrten Knoten. Es kostete sie größte Beherrschung, nicht wie ein Schlosshund loszuheulen und sich Gabel flehend vor die Füße zu werfen, damit er sie bei sich behielte. Nicht ihr Stolz hielt sie davon ab, denn den hätte Ainslee bereitwillig geopfert, aber sie wusste, dass es nichts geändert hätte.

»Ainslee«, wisperte es da und jemand zupfte an ihrem Mantel.

Ainslee holte tief Luft und wandte sich lächelnd Elaine zu.

»Du bist heute aber früh auf.«

»Ich wollte mich von Euch verabschieden«, erklärte Elaine und reichte Ainslee ein kleines Bündel.

»Und was ist das?«, fragte Ainslee.

»Zwei der Kleider, die Ihr so gerne getragen habt.«

»Nay, das kann ich nicht annehmen.« Ainslee versuchte abzulehnen, aber Elaine drückte es ihr in die Hand.

»Doch, das könnt Ihr. Wir haben mehr Kleider, als wir tragen können, und Euch standen sie viel besser als uns. Außerdem wollen maman und ich Euch etwas geben, das Euch an uns erinnert. Denn wahrscheinlich sehen wir uns nie wieder, obwohl ich das traurig finde.«

»Ich fürchte, du hast recht«, raunte Ainslee, und ein Kloß im Hals machte ihr das Sprechen schwer. »Hab herzlichen Dank, Elaine. Auch bei deiner Mutter würde ich mich gerne bedanken, aber ich habe sie noch nicht gesehen.«

»Sie wird nicht kommen. Meine Mutter erträgt keine Abschiede. Sie meint, sie habe schon zu oft Lebewohl gesagt.«

»Das verstehe ich. Selbst wenn man sich sicher ist, dass man sich wiedersieht, bleibt es schmerzlich.«

»Ich fürchte, die Abneigung meiner Mutter rührt daher, dass zu viele, die sie davonreiten sah, niemals zurückkehrten.« Elaine lächelte schwach. »Ihr wart die beste Gefangene, die wir je hatten.«

»Und ich könnte mir keine liebenswürdigeren Entführer vorstellen«, sagte Ainslee und bemühte sich, Elaines Lächeln zu erwidern.

»Ich hätte noch eine Bitte.«

Elaine biss sich verlegen auf die Unterlippe und Ainslee ermutigte sie: »Was immer du möchtest.«

»Ich will Euch nicht beleidigen«, begann Elaine und nahm Ainslees Hand. »Ich habe nur so viel Schlimmes von Eurem Vater gehört -«

»Und du hast Angst, dass etwas passieren könnte.« Ainslee strich Elaine über die vor Scham geröteten Wangen. »Ich bin nicht beleidigt. Ich weiß, was man sich über meinen Vater erzählt, und leider ist das meiste davon wahr.«

»Werdet Ihr auf Gabel und die anderen achtgeben?« Elaine warf einen kurzen Blick auf die Männer im Hof, die sich zum Ritt sammelten. »Es sind so viele aus meiner Familie unter den Männern. Sollte es eine Falle oder einen Hinterhalt geben -«

»Dann könntest du geliebte Verwandte verlieren. Ich werde auf sie aufpassen, Elaine. Ich kenne die Listen meines Vaters und werde ihm keines seiner mörderischen Spielchen durchgehen lassen.



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